VESPER
VO Gott, komm mir zu Hilfe.
RHerr, eile, mir zu helfen.
Ehre sei dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geist.
Wie im Anfang, so auch jetzt und alle Zeit und in Ewigkeit. Amen.
Der Mensch in Gottes Blick
Wer hat die Gedanken des Herrn erkannt? Oder wer ist sein Ratgeber gewesen? (Röm 11,34)
1 | Herr, du hast mich erforscht, und du kennst mich. + |
2 |
Ob ich sitze oder stehe, du weißt von mir. * Von fern erkennst du meine Gedanken. |
3 |
Ob ich gehe oder ruhe, es ist dir bekannt; * du bist vertraut mit all meinen Wegen. |
4 |
Noch liegt mir das Wort nicht auf der Zunge - * du, Herr, kennst es bereits. |
5 |
Du umschließt mich von allen Seiten * und legst deine Hand auf mich. |
6 |
Zu wunderbar ist für mich dieses Wissen, * zu hoch, ich kann es nicht begreifen. |
7 |
Wohin könnte ich fliehen vor deinem Geist, * wohin mich vor deinem Angesicht flüchten? |
8 |
Steige ich hinauf in den Himmel, so bist du dort; * bette ich mich in der Unterwelt, bist du zugegen. |
9 |
Nehme ich die Flügel des Morgenrots * und lasse mich nieder am äußersten Meer, |
10 |
auch dort wird deine Hand mich ergreifen * und deine Rechte mich fassen. |
11 |
Würde ich sagen: «Finsternis soll mich bedecken, + statt Licht soll Nacht mich umgeben», * |
12 |
auch die Finsternis wäre für dich nicht finster, die Nacht würde leuchten wie der Tag, * die Finsternis wäre wie Licht. |
Wunderbar ist dein Wissen, o Herr: bis auf den Grund durchschaust du mich.
Der Mensch in Gottes Blick
Wer hat die Gedanken des Herrn erkannt? Oder wer ist sein Ratgeber gewesen? (Röm 11,34)
13 |
Herr, du hast mein Inneres geschaffen, * mich gewoben im Schoß meiner Mutter. |
14 |
Ich danke dir, dass du mich so wunderbar gestaltet hast. * Ich weiß: Staunenswert sind deine Werke. |
15 |
Als ich geformt wurde im Dunkeln, + kunstvoll gewirkt in den Tiefen der Erde, * waren meine Glieder dir nicht verborgen. |
16 |
Deine Augen sahen, wie ich entstand; * in deinem Buch war schon alles verzeichnet; meine Tage waren schon gebildet, * als noch keiner von ihnen da war. |
17 |
Wie schwierig sind für mich, o Gott, deine Gedanken, * wie gewaltig ist ihre Zahl! |
18 |
Wollte ich sie zählen, es wären mehr als der Sand. * Käme ich bis zum Ende, wäre ich noch immer bei dir. |
23 |
Erforsche mich, Gott, und erkenne mein Herz, * prüfe mich und erkenne mein Denken! |
24 |
Sieh her, ob ich auf dem Weg bin, der dich kränkt, * und leite mich auf dem altbewährten Weg! |
Ich, der Herr, erforsche das Herz und vergelte jedem nach seinen Wegen.
Christus, der Erstgeborene der ganzen Schöpfung
12 |
Dankt dem Vater mit Freude! * Er hat euch fähig gemacht, Anteil zu haben am Los der Heiligen, die im Licht sind. |
13 |
Er hat uns der Macht der Finsternis entrissen * und aufgenommen in das Reich seines geliebten Sohnes. |
14 |
Durch ihn haben wir die Erlösung, * die Vergebung der Sünden. |
15 |
Er ist das Ebenbild des unsichtbaren Gottes, * der Erstgeborene der ganzen Schöpfung. |
16 |
Denn in ihm wurde alles erschaffen * im Himmel und auf Erden, das Sichtbare und das Unsichtbare, + Throne und Herrschaften, Mächte und Gewalten; * alles ist durch ihn und auf ihn hin geschaffen. |
17 |
Er ist vor aller Schöpfung, * in ihm hat alles Bestand. |
18 |
Er ist das Haupt des Leibes, * der Leib aber ist die Kirche. Er ist der Ursprung, + der Erstgeborene der Toten; * so hat er in allem den Vorrang. |
19 | Denn Gott wollte mit seiner ganzen Fülle in ihm wohnen, * |
20 |
um durch ihn alles zu versöhnen. Alles im Himmel und auf Erden wollte er zu Christus führen, * der Frieden gestiftet hat am Kreuz durch sein Blut. |
Alles ist durch ihn und auf ihn hin geschaffen, und alles hat in ihm Bestand.
12b | Müht euch mit Furcht und Zittern um euer Heil! |
13 | Denn Gott ist es, der in euch das Wollen und das Vollbringen bewirkt, noch über euren guten Willen hinaus. |
14 | Tut alles ohne Murren und Bedenken, |
15a | damit ihr rein und ohne Tadel seid, Kinder Gottes ohne Makel. |
Mein Geist jubelt über Gott
46 | Meine Seele preist die Größe des Herrn, * |
47 | und mein Geist jubelt über Gott, meinen Retter. |
48 |
Denn auf die Niedrigkeit seiner Magd hat er geschaut. * Siehe, von nun an preisen mich selig alle Geschlechter! |
49 |
Denn der Mächtige hat Großes an mir getan, * und sein Name ist heilig. |
50 |
Er erbarmt sich von Geschlecht zu Geschlecht * über alle, die ihn fürchten. |
51 |
Er vollbringt mit seinem Arm machtvolle Taten; * er zerstreut, die im Herzen voll Hochmut sind; |
52 |
er stürzt die Mächtigen vom Thron * und erhöht die Niedrigen. |
53 |
Die Hungernden beschenkt er mit seinen Gaben * und lässt die Reichen leer ausgehn. |
54 |
Er nimmt sich seines Knechtes Israel an * und denkt an sein Erbarmen, |
55 |
das er unsern Vätern verheißen hat, * Abraham und seinen Nachkommen auf ewig. Ehre sei dem Vater und dem Sohn * und dem Heiligen Geist. Wie im Anfang, so auch jetzt und alle Zeit * und in Ewigkeit. Amen. |
So spricht der Herr: Ich richte, wie ich es vom Vater höre, und mein Gericht ist gerecht. Denn ich folge nicht meinem Willen, sondern dem Willen dessen, der mich gesandt hat.
Herr, erbarme dich (unser). Christus, erbarme dich (unser). Herr, erbarme dich (unser).
VATER UNSER
Vater unser im Himmel,
Geheiligt werde dein Name.
Dein Reich komme.
Dein Wille geschehe,
wie im Himmel so auf Erden.
Unser tägliches Brot gib uns heute.
Und vergib uns unsere Schuld,
wie auch wir vergeben unsern Schuldigern.
Und führe uns nicht in Versuchung,
sondern erlöse uns von dem Bösen.
Unmittelbar anschließend an die letzte Bitte des Vaterunsers:
Wenn ein Priester oder ein Diakon der Feier vorsteht, grüßt und segnet er die Gemeinde mit folgenden Worten:
Der Herr sei mit euch.Wenn die Gemeinde zu entlassen ist, geschieht dies mit folgenden Worten:
Gehet hin in Frieden.
RDank sei Gott, dem Herrn.
Wenn kein Priester oder Diakon der Feier vorsteht, und beim Gebet des einzelnen, erfolgt keine Entlassung. In diesem Falle lautet der Schlusssegen:
Der Herr segne uns,
er bewahre uns vor Unheil
und führe uns zum ewigen Leben.
RAmen.